Genres und Buchpreise Kriterien zur Vorauswahl
Aber gemach, wir können uns als Leser ja auf den Sachverstand und die Vorauswahl von Profis aus dem Literaturbereich stützen, deren Empfehlungen prüfen. Neben dem Nobelpreis als höchstem Gütesiegel, der in der Regel Autoren, nicht einzelne Werke auszeichnet, gibt es in den meisten Ländern angesehene nationale Buchpreise, in Deutschland den vom Börsenverein des deutschen Buchhandels verliehenen «Deutsche Buchpreis». Der bedeutendste Preis für deutschsprachige Autoren aber ist der renommierte und auch höchstdotierte Georg-Büchner-Preis. Bücher, denen im Ausland Preise verliehenen wurden wie der Booker-Price in England oder der Prix Goncourt in Frankreich, sind zum Zeitpunkt der Verleihung in der Regel zwar noch nicht auf Deutsch erhältlich, man darf aber davon ausgehen, dass sich immer ein Verleger findet, der schnell den Auftrieb nutzt, den eine solche Prämierung bedeutet, und das Buch in deutscher Übersetzung herausbringt. Weiterhin gibt es den Preis der Leipziger Buchmesse und eine fast unüberschaubare Anzahl regionaler Literaturpreise und Ehrungen für Autoren, denen ja immer, davon darf man ausgehen, eine kompetente Bewertung durch eine professionelle Jury vorausgeht, die eine gewisse Qualität gewährleistet. Alle diese Preise lassen ein gehobenes literarisches Niveau erwarten, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass uns diese Bücher auch gefallen müssen. Als Beispiel möchte ich die letzte deutsche Nobelpreisträgerin Herta Müller nennen, deren weitgehend unbekannte Werke unmittelbar nach der Preisverleihung natürlich von Vielen sehr beflissen gelesen wurden. Aber mir ist noch niemand begegnet, der davon dann auch wirklich begeistert gewesen wäre. Doch eine nähere Betrachtung der Liste aller Nobelpreisträger und der dazugehörigen Begründungen für die Preisvergabe lohnt sich in jedem Fall, und das gilt insbesondere auch für die älteren Autoren, denn da gibt es so manche Schätze zu entdecken!
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