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14. April
2025
Hélène
Grémillon
Das geheime Prinzip der Liebe
3* lesenswert
Eine ungewöhnliche Thematik
Der Debütroman der französischen
Schriftstellerin Hélène Grémillon befasst sich mit der
literarisch seltenen Thematik einer Leihmutterschaft. Er
wurde in 19 weitere Sprachen übersetzt und hat trotz seines
irreführenden deutschen Titels «Das geheime Prinzip der
Liebe» auch hierzulande einen Hype ausgelöst. Erstaunlich,
denn es handelt sich eben nicht um einen der
auflagenstarken, typisch kitschigen Liebesroman ...
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8. April
2025
John
Banville
Der Unberührtbare
3* lesenswert
Sprachgewaltiger Nicht-Thriller
In seinem Roman «Der Unberührbare»
erzählt der irische Schriftsteller John Banville die
Lebensgeschichte eines Spions und Doppelagenten, der am Ende
seiner konspirativen Karriere auffliegt und ins Bodenlose
stürzt. Victor Maskell, Sohn eines protestantischen
Bischoffs, als promovierter Kunst-Historiker hoch angesehen,
Kurator der britischen Kunstsammlungen mit
verwandtschaftlichen Verbindungen zu ...
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31. März 2025
William
Boyd
Trio
4* erfreulich
Drei Romane in einem
Zum umfangreichen Œuvre des schottischen
Schriftstellers, Drehbuchautors und Regisseurs William Boyd
gehört mit dem Roman «Trio» ein Alterswerk, das er in der
ihm vertrauten Szene des Filmgeschäfts sowie auch im Milieu
der Autoren und Verlage angesiedelt hat. In drei parallel
laufenden Handlungssträngen schildert er am Beispiel seiner
drei Protagonisten die Diskrepanz zwischen Innen- und Außen-
...
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25. März
2025
Christian
Kracht
Air
1* miserabel
Nur der narrativen Ästhetik verpflichtet
«Air», der neue Roman des
skandalumwitterten Schweizer Schriftstellers Christian
Kracht, weist schon mit seinem surrealistischen Titelbild
auf ein zu erwartendes, unkonventionelles Erzählen hin, das
Markenzeichen dieses literarisch höchst eigenwilligen
Autors. Schon seit dem Hype um sein Debüt «Faserland»
zerfällt die Leserschaft in glühende Verehrer und absolute ...
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23. März
2025
Wolf
Haas
Wackelkontakt
4* erfreulich
Ein Trauerredner und ein Ex-Mafioso
Der durch seine «Brenner»-Krimis bekannt
gewordene, österreichische Schriftsteller Wolf Haas hat mit
«Wackelkontakt» einen neuen Roman vorgelegt, der mit einem
originellen Plot an seine ebenfalls pikaresken Romane «Das
Wetter vor fünfzehn Jahren» oder «Die Verteidigung der
Missionarsstellung» anknüpft. Mit einem raffinierten ‹Zwei
Romane im Roman›-Konstrukt werden auktorial im Wechsel zwei
Geschichten ...
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18. März
2025
Dörte
Hansen
Mittagsstunde
3* lesenswert
Flurbereinigung auf den Mädchenköpfen
Dem Genre ‹Heimatroman› haftet nicht ohne
Grund der Verdacht auf Kitsch an, «Mittagsstunde» von Dörte
Hansen ist der schlagende Beweis für das Gegenteil. Ganz
ohne jede Rührseligkeit wird darin die Geschichte eines
Dorfes erzählt, das sich im Wandel befindet und in dem die
alten Gewissheiten und Angewohnheiten sich dem Zeitgeist
entsprechend verändern, so dass irgendwann auch die
titelgebende ...
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12. März
2025
V.
S. Naipaul
Ein Haus für Mr. Biswas
2* mäßig
Lesespaß aus kontrapunktischer Ironie
In seinem Roman «Ein Haus für Mr. Biswas»
erzählt der Nobelpreisträger V. S. Naipaul die
Lebens-Geschichte eines Journalisten, der als Außenseiter
der Gesellschaft einen ständigen Kampf mit den widrigen
Umständen seines armseligen Lebens führt. Ort des Geschehens
ist die Karibikinsel Trinidad, aus deren indischem Milieu
auch der Autor stammt, der damit seinem eigenen Vater ein
Denkmal ... [weiterlesen] |
9. März
2025
Jean-Marie
Gustave Le Clézio
Das Protokoll
3* lesenswert
Von der Gleichheit aller Daseinsformen
Der Debütroman des damals 23jährigen
französischen Schriftstellers Jean-Marie Gustave Le Clézio
wurde mit dem renommierten Prix Renaudot ausgezeichnet,
gleich zu Beginn ein Ritterschlag also für den späteren
Nobelpreisträger. Er sei, hat die schwedische Jury in ihrer
Begründung geschrieben, «ein
Autor neuer Ansätze, poetischer Abenteuer und sinnlicher
Ekstase, Erforscher neuer Menschlichkeit ..
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4. März
2025
Clemens
Meyer
Die Nacht, die Lichter
3* lesenswert
Stories von den Underdogs
Die mit dem Preis der Leipziger Buchmesse
ausgezeichnete Geschichten-Sammlung mit dem Titel «Die
Nacht, die Lichter» von Clemens Meyer enthält 15 betitelte
«Stories», nach einer davon ist dann auch das Buch benannt.
Schon die Genre-Bezeichnung weist darauf hin, dass hier in
bester amerikanischer Erzähltradition knapp und pointiert
berichtet wird, der Autor hat insbesondere ..
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1. März
2025
David
Wagner
Leben
3* lesenswert
Zäsur im Leben eines Schriftstellers
In seinem mit dem Preis der Leipziger
Buchmesse für Belletristik ausgezeichneten,
autobiografischen Buch von 2013 mit dem Titel «Leben»
schildert der Schriftsteller David Wagner die Geschichte
seiner Organ-Transplantation. Wegen einer
Autoimmun-Hepatitis, die 3* lesenswertdazu führt, dass die Leber als
Fremdkörper aus dem Organismus ausgestoßen wird, wartet er
als todkranker junger Mann auf ein ..
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27.
Februar 2025
Arno
Geiger
Reise nach Laredo
2* mäßig
Schade eigentlich!
In seinem neuen Buch «Reise nach Laredo»
hat Arno Geiger die beiden Genres historischer Roman und
eskapistischer Roadtrip miteinander verbunden. Sein
Protagonist ist der sterbenskranke Kaiser Karl V, der sich
nach seiner Abdankung 1556 in seinen Palast neben dem
Kloster Yuste in Spanien zurückgezogen hat. Zwei Jahre
später, in der letzten Nacht vor seinem Tod, träumt er von
einer Reise ans Meer ..
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23.
Februar 2025
Sigrid
Nunez
Die Verletzlichen
4* erfreulich
Narratives Können und gedankliche
Tiefe
Die amerikanische Schriftstellerin Sigrid
Nunez hat in ihrem neuesten Roman «Die Verletzlichen» die
Zeit der Corona-Pandemie mit allen ihren Auswirkungen auf
die Gesellschaft thematisiert. Schon mit dem Buchtitel wird
auf Covid 19 hingewiesen, denn vulnerabel waren nicht nur
Alte und Vorerkrankte, unter dem Lockdown litten auch die
medizinisch nicht betroffenen Menschen. Die Autorin und ihre
namenlose Protagonistin ..
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20.
Februar 2025
Julia
Schoch
Wild nach einem wilden Traum
5* erstklassig
Wenn Literatur ihren Zweck erfüllt
Der jüngst erschienene Roman «Wild nach
einem wilden Traum» von Julia Schoch ist der letzte einer
unter dem Titel «Biografie einer Frau» erschienenen,
unabhängig voneinander zu lesenden Buchreihe. Auf dem
Umschlag des Buches hat sie dazu erklärt: «Was ich in der
Trilogie erzähle? Dass wir unterschiedliche Rollen im Leben
haben und oft nicht wissen, was wir für andere sind. In den
drei Büchern möchte ich ..
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19.
Februar 2025
Han
Kang
Die Vegetarierin
4* erfreulich
Vielschichtig und lange nachwirkend
Das bisher wohl beste und auch
bekannteste Werk der gerade erst mit dem Nobelpreis
ausgezeichneten, südkoreanischen Schriftstellerin Han Kang
mit dem Titel «Die Vegetarierin» wurde 2016 mit dem ‹Booker
Prize International› geehrt als bester fremdsprachiger
Roman. Die Feuilletons feierten das in mehr als 25 Sprachen
übersetzte und inzwischen auch verfilmte Buch in höchsten
Tönen. Wie schon in anderen ..
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17.
Februar 2025
Samantha
Harvey
Umlaufbahnen
2* mäßig
Raumfahrt für Träumer
Der 2024 mit dem renommierten Booker
Prize ausgezeichnete Roman der englischen Schriftstellerin
Samantha Harvey hat eine ungewöhnliche Thematik. Er
beschreibt einen Tag in der ISS, der internationalen
Raumstation, die seit 1996 die Erde in etwa 400 Kilometer
Höhe umkreist. Dem Buch ist eine Grafik vorangestellt, auf
der die sechzehn ca. 90 Minuten langen Erdumkreisungen
dargestellt sind ..
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14.
Februar 2025
Doris
Wirth
Findet mich
2* mäßig
Eher verstörend als unterhaltend
In ihrem Debütroman «Findet mich»
zeichnet die Schweizer Schriftstellerin Doris Wirth das
düstere Bild eines Mannes in einer psychischen Krise, die
sich zu einer handfesten Psychose auswächst. Dabei
beschreibt sie nicht nur den Krankheitsverlauf ihres
Protagonisten, sie schildert vielmehr in allen Details auch
dessen familiäres Umfeld, das unter den Symptomen seiner
Erkrankung am meisten zu leiden hat ..
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12.
Februar 2025
Truman
Capote
Kaltblütig
4* erfreulich
Ohne den genre-typischen Horror
Mit «Kaltblütig», seinem bekanntesten
Werk, hat der amerikanische Schriftstellers Truman Capote
das neue literarische Genre New Journalism geschaffen, den
Tatsachenroman. Darin schildert er mit den narrativen
Methoden einer literarischen Erzählung den im November 1959
tatsächlich passierten, vierfachen Mord an der Familie des
Farmers Clutter im Westen des US-Staates Kansas. Darauf
aufmerksam ..
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9.
Februar 2025
Kristine
Bilkau
Die Glücklichen
3* lesenswert
Bonjour Tristesse
Die Schriftstellerin Kristine Birkau hat
für ihren schwermütigen Debütroman den ironischen Titel «Die
Glücklichen» gewählt. Denn Glück ist es ja gerade nicht,
über das sie da schreibt, es sei denn, man ist psychisch ein
Masochist, der seinen eigenen sozialen Abstieg genießen
kann. Der vor zehn Jahren erschienene Roman erweist sich im
Nachhinein als geradezu prophetisch, indem er konkret
soziale ..
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5.
Februar 2025
T.
C. Boyle
Grün ist die Hoffnung
3* lesenswert
Nur Unterhaltung
Als einer seiner frühen Romane bestätigt
«Grün ist die Hoffnung» geradezu archetypisch das narrative
Konzept des amerikanischen Schriftstellers T. C. Boyle,
Komik sei seine Art, mit Tragik und Verzweiflung umzugehen.
Schon im ironischen Titel dieses Romans deutet «Grün» auf
Pflanzen hin und «Hoffnung» auf ein Scheitern. Konkret geht
es um den illegalen Anbau von Marihuana, mit dem ein
alternder ..
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30.
Januar 2025
Ilija
Trojanow
Der Weltensammler
3* lesenswert
Vom
Clash of Civilizations
Im umfangreichen Œuvre des bulgarisch-stämmigen
Schriftstellers Ilija Trojanow ist sein zweiter Roman «Der
Weltensammler» auch gleich sein bekanntester geworden. Er wurde mit
dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet und in den
Feuilletons teils euphorisch gefeiert als ein Abenteuer-Roman ..
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27.
Januar 2025
Han
Kang
Unmöglicher Abschied
2* mäßig
Unterhaltsam schon gar nicht
Der Nobelpreis für Literatur des Jahres
2024 wurde jüngst der südkoreanischen Schriftstellerin Han
Kang verliehen, fast zeitgleich erschien ihr neuester Roman
«Unmöglicher Abschied» in deutscher Übersetzung. Die
Grundprinzipien ihres Schreibens seien «Liebe und Schmerz»,
hat sie in ihrer aufschlussreichen Stockholmer Rede bei der
Preisverleihung erklärt. Wie für ihre Erzählerin am Anfang
dieses Romans sei ein Traum ..
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21.01.2025
Ingo
Schulze
Handy
2* mäßig
Vom Risiko profaner Abschweifung
Mit dem Erzählband «Handy» deutet Ingo
Schulze schon in dem bemerkenswerten Untertitel «Dreizehn
Geschichten in alter Manier» auch gleich sein Stilmittel des
einfachen Erzählens an. Der kleinen Form der Belletristik,
dem Sammelband «33 Augenblicke des Glücks», verdankte er
1995 auch seinen Durchbruch als Schriftsteller. Und mit dem
vorangestellten Zitat von Friederike Mayröcker weist ..
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18.
Januar 2025
Clemens
J. Setz
Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter
Kindes
3* lesenswert
Überambitioniert, aber gekonnt geschrieben
Mit seinem 18 Geschichten enthaltenden
Erzählband unter dem altmodisch klingenden Titel «Die Liebe
zur Zeit des Mahlstädter Kindes» hat der damals 29jährige,
österreichische Schriftsteller Clemens J. Setz den Preis der
Leipziger Buchmesse für Belletristik des Jahres 2011
erhalten. Den Ausschlag für die Entscheidung der Jury gab,
wie es in ihrer Begründung hieß, «die Eigenwilligkeit der
Sprache, die Kühnheit ..
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11.
Januar 2025
Georg
Klein
Roman unserer Kindheit
1* miserabel
Allenfalls
für Splatter-Fans
Der dritte Roman im Œuvre der Schriftstellers
Georg Klein mit dem Titel «Roman unserer Kindheit» wurde im Jahre
2010 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Erzählt
wird darin eine autobiografisch inspirierte, aber auch eine
surreale, phantastische Geschichte von einer Gruppe von Kindern.
Dabei verändern sich zunehmend die realen und irrealen
Verflechtungen des Plots, und ..
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